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12. Juni 2018 : Pressemitteilung
Das Gesicht der Universität mitgeprägt
Universität Osnabrück trauert um Reformpädagogen Prof. Dr. Salzmann
OSNABRÜCK. – Am 6. Juni ist der Osnabrücker Reformpädagoge Prof. Dr. Christian Salzmann gestorben Als anerkannter Wissenschaftler trug er wesentlich zur Ausgestaltung des Lehrbereichs Schulpädagogik an der Universität Osnabrück bei. Er war ein begeisterter Pädagoge mit einem ausgeprägten sozialen und pädagogischen Engagement für Kinder und Jugendliche. 2009 wurde ihm für die Errichtung des Lernstandortes Noller Schlucht das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Christian Salzmann absolvierte zunächst ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule in Celle. Noch während seines insgesamt siebenjährigen Schuldienstes in Osnabrück nahm er 1957 an der Universität Münster ein weiteres, nebenberufliches Studium in den Fächern Erziehungswissenschaft, Philosophie, Soziologie, Christliche Sozialwissenschaft und Psychologie auf, das er 1964 mit der Promotion abschloss. Bereits von 1960 an arbeitete er als Hochschulassistent an der ehemaligen Pädagogischen Hochschule (PH) Osnabrück und wechselte 1963 als wissenschaftlicher Assistent an das erziehungswissenschaftliche Institut der Universität Münster.
Anschließend war er von 1965 bis 1968 Dozent an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster, und lehrte dann an der PH Ruhr, Abteilung Duisburg, an die er 1968 zum Professor berufen wurde. Zum Wintersemester 1972/73 wechselte er nach Osnabrück, wo zum Sommersemester 1974 die neugegründete Universität ihren Studienbetrieb aufnahm.
Arbeitsfelder waren zunächst die Schul- und Unterrichtstheorie. In den achtziger Jahren beschäftigte sich Prof. Salzmann insbesondere mit der Reformpädagogik. Dazu gründete er 1985 die „Arbeitsgruppe Osnabrücker Schulmodell: Regionales Lernen – Interkulturelle Erziehung – Humane Schule", die 1991 in "Arbeitsgruppe für Europäische Erziehung und Regionales Lernen" umbenannt wurde. Unter seiner Leitung knüpfte die Arbeitsgruppe zahlreiche europaweite Kontakte und organisierte den Austausch von Lehrenden und Studierenden.
Um die reformpädagogischen Arbeiten in der Region zu vertiefen, gründete der Wissenschaftler 1986 den Osnabrücker Verein zur Förderung des Regionalen Lernens e.V. und baute mit seiner Hilfe im Teutoburger Wald bei Dissen den sogenannten Lernstandort Noller Schlucht auf, der vom Land Niedersachsen den Status eines Regionalen Umweltbildungszentrums erhielt. In diesem Rahmen entstand auch das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Renaturierung des Noller Bach-Tals", an dem neben 25 Schulen auch zahlreiche andere Kooperationspartner beteiligt waren. Die Arbeiten wurden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit engagierte sich Prof. Salzmann in Senat und dem damaligen Konzil der Universität Osnabrück. Er war 1974/75 Dekan seines Fachbereichs und gehörte verschiedenen Senatskommissionen sowie dem Fachbereichsrat an. Der Hochschullehrer zählte zu den Mitbegründern der Universitätsgesellschaft Osnabrück.
„Wir werden unseren hochgeschätzten Kollegen Christian Salzmann besonders auch als vielseitig begabten und stets zugewandten Menschen sehr vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, so die geschäftsführende Leiterin des Instituts für Erziehungswissenschat des Fachbereichs Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Prof. Dr. Claudia Solzbacher. „Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.“
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Claudia Solzbacher, Universität Osnabrück
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaft
Geschäftsführende Leiterin des Instituts für Erziehungswissenschaft
Heger-Tor-Wall 9, 49069 Osnabrück,
Tel.: +49 541 969 4794
E-Mail: csolzbac@uni-osnabrueck.de